Home
Vorgeschichte
Schulhof-Alltag
Negative Beispiele
De Schoulhaff -
eng Liewenswelt
Suchtprävention
Das kindliche Spiel
Kinder und Natur
Kinderbeteiligung
Sicherheit
Holunderschule
Bestehende Projekte
Termine
Links
Literatur
Archiv
Kontakt

www.Schoulhaff.lu


Projekte im Ausland

Schulhöfe in Bayern

In Bayern entstand im Jahre 1999 ein staatliches Förderprogramm unter dem Motto “Hundert neue Schulhöfe in Bayern” mit dem Ziel, die Schulhöfe naturnah zu gestalten. Reinhard Witt und Manfred Pappler, Autoren des Buches “NaturErlebnisRäume”, arbeiten seit 1992 zusammen in Sachen Natur-Erlebnis-Schulhöfe. Wir von der AG”Schoulhaff” hatten die Möglichkeit uns dieses Projekt in Bayern anzusehen.

Auf elf Schulhöfen konnten wir uns überzeugen, wie Schulhöfe anders gestaltet werden können. Hier gibt es keine versiegelten Flächen, dafür aber viel Natur und viele Möglichkeiten sich frei zu entfalten. Alle Schulhöfe wurden in Zusammenarbeit mit Lehrern, Eltern und Kinder umgestaltet. Die Projekte bestehen zum Teil schon seit 1995, andere wurden erst vor wenigen Jahren verwirklicht. Immer noch sind die Verantwortlichen begeistert von ihren schönen Schulhöfen.

Mit Steinen, Mauern und Baumstämmen wurden Strukturen geschaffen - nicht nur für Kinder, sondern auch für Pflanzen. Gezielt wurden Wildpflanzen eingesät, dornige Pflanzen werden dort gepflanzt, wo Kiner nicht spielen sollten - als Absturzsicherung oder um Beete zu schonen, aber niemals im Laufbereich.

Der Projektleiter unterstützt die Nutzer bei der Pflege der Spielflächen. Er begleitet “seinen” Spielraum zwei bis drei weitere Jahre und geht den Lehrern, Erziehern und Kindern zweimal jährlich zur Hand.

In diesen Schulhöfen laden unterschiedliche Nischen zum Treffen, Reden, Spielen oder Ausruhen ein. Burgberge mit Höhenunterschieden bis zu drei Metern sind eine Herausforderung für Entdecker. Klettergelegenheiten, Hüpfstämme, Steine und Fußfühlpfad fordern die Motorik und die Sinner heraus. Das Wasserspielgelände lässt Kinder kreativ werden und eine fantasievolle Geländestruktur sorgt für Abwechslung. Bemerkenswert sind auch die Steigstämme und Hangroste aus Eiche zum Kletter. Auch der Backofen für Schulfeste passte sich gut in das Konzept an.

In diesen Schulhöfen haben teure Spielgeräte, denen die Kinder schnell überdrüssig werden, keine Priorität. Baumstämme zum Herumbalancieren, Kletterwände, Heckenlabyrinthe oder zu Amphitheatern aufgebaute Steine sind allgegenwärtig und bieten den Kindern vielfache Möglichkeiten sich in der Pause sinnvoll zu beschäftigen.

Ein Element, das in keinem Schulhof fehlt, ist das Wasser, das bekanntlich eine beruhigende Wirkung auf die Kinder hat. Kunstwerke aus Holz und Mosaïk, von und mit Künstlern und Kindern geschaffen, prägen das Bild ebenso wie die zahlreichen Pflanzen und Blumen, die eine positive Wirkung auf die Kinder haben.

Erstaunlich war, wie friedlich die Kinder miteinander spielten, wie sie die vielfachen Möglichkeiten, die diese Schulhöfe bieten, ausnützten und wie still es in allen besichtigten Schulhöfen zuging. Alle Verantwortlichen der verschiedenen Schulen bestätigten uns, dass Gewalt und Vandalismus in den Schulhöfen seit der Neugestaltung stark rückläufig sind.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass in einer Schule, die von ungefähr 560 Kindern besucht wird und über einen flächenmäßig sehr großen und unübersichtlichen Schulhof verfügt, nur 4 Personen zur Aufsicht im Schulhof nötig sind. Man bestätigte uns allerseits, dass es bis dato keine Unfälle gab, da die Kinder lernten mit Gefahren umzugehen und ihre Motorik sich durch das unebene Gestalten des Schulhofs verbessern konnte.

Ein wesentlicher Faktor ist, dass die Kosten für den Bau dieser Schulhöfe nur etwa ein Fünftel herkömmlicher Baukosten beträgt, dank der Mitarbeit von Kindern, Eltern, Lehrern und Naturgärtner.

Die Fotos wurden von Mariette Scheuer und Fernande Klares in Oberneuching, Notzing, Altenerding,, Deisenhausen, Lauingen, Wassertrüdingen, Asbach-Bäumenhein, Burgoberbach, Dietenhofen, Ansbach und Schwabach gemacht, anlässlich einer dreitägigen Exkursion für angehende Natur-Erlebnis-Räume Fachberater, die von Reinhard Witt organisiert wurde.

Foto-Galerie Schulhöfe in Bayern