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Schulhof-Alltag
Man sollte sich einmal einen Erwachsenen vorstellen, der täglich morgens und mittags jeweils ein Viertelstündchen von seinem Chef auf einen grauen, asphaltierten Hof geschickt wird, und dem man empfiehlt sich an diesem Ort zu erholen, neue Kräfte zu sammeln, um anschließend gestärkt an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren. Würde man ihm oder ihr zusätzlich untersagen ein Tässchen Kaffee oder eine Zigarette in den besagten Hof mitzunehmen, an der man sich hätte festhalten können, so würde er oder sie die Zeit wohl kaum umkriegen, die 15 Minuten Pause würden endlos erscheinen, es sei denn, man hätte das Glück Arbeitskollegen zu haben, mit denen man sich die Zeit mit einer netten Unterhaltung verkürzen könnte.Ein schüchterner, wenig redegewandter Mensch würde diese Situation wohl kaum aushalten, die Pause wäre zweimal täglich eine einzige Qual und er würde sehnlichst auf das Klingelzeichen hoffen, das ihn an seinen sicheren Arbeitsplatz zurückrufen würde.
Unseren Kindern muten wir diese Situation täglich zu, ohne zu bedenken, dass sie sich manchmal ähnlich unwohl fühlen müssen. Beobachtet man die Kinder im Schulhof, so stellt man fest, dass sie die meiste Zeit herumstehen, sich gegenseitig nachlaufen, bestenfalls Fußball spielen, allerdings immer mit der Gewissheit, dass Unbeteiligte durch das Feld laufen und das Spiel stören oder unterbrechen.
Unsichere Kinder schleichen durch den Hof, drücken sich an der Schulwand entlang, in der Hoffnung unauffällig zu bleiben, um den Hänseleien der Schulkollegen zu entgehen. Ein guter Schulhof sollte aber mehr sein, als eine gerade, zubetonierte Fläche, die jedem Kind von Gesetzes wegen mit 5 m2 zur Verfügung steht.
Worum geht es also, bei der Schulhofgestaltung! Der Schulhof sollte ein Ort der Ruhe und Erholung sein, aber er sollte auch der Kreativität und dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht werden. Er sollte ein Ort sein, an dem Kinder sich wohl fühlen und an dem Fähigkeiten eingeübt werden können, die für seine spätere Entwicklung wichtig sind.
Im Idealfall sollte dieser Schulhof von den Schülern mit ihren LehrerInnen und den Eltern gemeinsam gestaltet werden könnten.
