Interessantes über eine Selbstbau-Anlage, installiert in Betzdorf, Luxemburg.
Inbetriebnahme: Anfang August 1992
Kollektorfläche: 7,5 m2, Modell Sunstrip, einfach verglast. Die Anlage versorgt eine 5-köpfige Familie mit Warmwasser, zusätzlich sind Waschmaschine und Geschirrspüler angeschlossen.
Kollektorteile, Boiler und Dacheinbindung als Bausatz gekauft. Kosten, Herbst 1991: Alles zusammen, inklusive sämtlicher Rohre, Pumpen, Isolationen und Verkleidungen: ca. 150.000 lfrs, minus 25 % staatlichem Zuschuss bleiben ca. 115.000 lfrs.
Installiert auf einem Scheunendach in Betzdorf, Neigung etwa 45 Grad, Ausrichtung etwa Südwest; die Sonne erreicht die Kollektoren gegen 12h00 mittags, die Anlage läuft dann schon mal bis 21h00 abends. Keinerlei Unterhalt oder Probleme während all den Jahren, die Anlage läuft zur vollsten Zufriedenheit. Die Heizungsanlage ist fast 5 Monate im Jahr komplett ausgeschaltet. 28. März 1999 |
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Im August 1999 wurde das Scheunendach komplett erneuert und ich profitierte von der Gelegenheit, die Kollektoren zu ersetzen gegen 3 fertige Module, die in Reihe geschaltet wurden. Es wurden 3 Stück Euro C18 von Wagner & Co gewählt. Kostenpunkt: 90.000 luf.
Nicht, dass die alten schlecht gewesen wären, im Gegenteil! Das Scheunendach hingegen wies zahlreiche Undichtigkeiten auf, und auch die Blei-Abdeckungen unterhalb des alten Absorbers, wohl war das Blei zu brutal auf die Dachziegel angeglichen, und im Laufe der Zeit bildeten sich immer wieder neue Risse, wo es dann unterm Dach zu regnen begann. Ich muss auch erwähnen, dass meine Lötstellen zwischen den 10 Sunstrip-Absorberstreifen und den beiden Sammelrohren doch recht bedenklich waren und verschiedene schon mal tropften. Ich kann behaupten, ordentlich löten zu können, doch waren diese Lötstellen schrecklich ungünstig zu löten. September 1999 |
August 2000
Wiederum sind wir sehr zufrieden mit der Leistung der neuen Kollektoren. Zudem sieht von aussen alles wesentlich besser aus, und kein Regentropfen drang mehr ins Innere des Dachraumes. Hier einige Ertragsdaten, ermittelt mit einem Wärmemengenzähler, angebracht im Solarkreislauf zwischen Kollektoren und Boiler:
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Datum | Zählerstand in MWh | Ertrag in kWh | Comment |
März 1994 | 2,05 | 800 | Wärmezähler eingebaut |
Januar 1995 | 2,85 | 2250 | |
Januar 1996 | 5,10 | 2210 | |
Januar 1997 | 7,31 | 2270 | |
Januar 1998 | 9,58 | 1860 | |
Januar 1999 | 11,44 | 1530 | Anlage mehrere Monate ausser Betrieb wegen Dacharbeiten |
Januar 2000 | 12,97 | 1980 | |
Januar 2001 | 14,95 | 1950 | |
Januar 2002 | 16,90 | 2160 | |
Januar 2003 | 19,05 | 2350 | |
Januar 2004 | 21,40 | 2070 | |
Januar 2005 | 23,47 | 2060 | |
Januar 2006 | 25,53 | 1350 | diverse Probleme mit Regelung und Undichtigkeiten, Luftblasen etc. |
Januar 2007 | 26,88 | 1120 | Ende Oktober 2007: Kollektor kaputt |
Januar 2008 | 28,00 | 1010 | Anfang Mai: erste Reparaturen am Kollektor. Ende Oktober: Anlage wieder mit Frostschutzmischung aufgefüllt |
Januar 2009 | 29,01 | 1830 | Im Frühling weitere Lötarbeiten am Kollektor |
Januar 2010 | 30,84 | 1980 | |
Januar 2011 | 32,82 | 1900 | |
Januar 2012 | 34,72 | 1810 | |
Januar 2013 | 36,53 | 1640 | |
Januar 2014 | 38,17 |
Blick auf die elektrische Installation, unter dem Dach, gleich hinter den Absorbern. Sehr empfehlenswert: Kontroll-Lampen, für die 2 Pumpen jeweils Schalter für aus/auto/ein, Betriebsstundenzähler, Interfaces zum Messen der Boilertemperaturen und der Aktivität der Umwälzpumpen. |
Foto oben:
Nach der Montage des Gerüstes erfolgt mit dem Küchenmesser das Aufschneiden der Silikon-Einfassung
Foto unten:
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Foto oben:
Fertig gelöteter Kupferflicken auf dem Riss
Foto unten:
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Aufgrund etlicher Undichtigkeiten wurde der Solarkreislauf immer wieder mit Wasser nachgefüllt. Während Jahren dachte ich, du musst den Glykolgehalt doch mal testen. Irgendwann war der Frostschaden schliesslich da. Mehrere Aufplatzungen, aber eigentlich nur an den unteren Sammelrohren. Also: Entwurf und Aufbau eines Gerüstes aus Holz, das in der Regenrinne stand, und mit den Latten unter den Dachziegeln verschraubt wurde. Das Gerüst war satte 2 Jahre auf dem Dach. Die Reparaturen des ersten Jahres waren nicht ganz erfolgreich. Trotzdem lief die Anlage fast den ganzen Sommer, auch wenn öfters nachgefüllt werden musste. Vor dem Winter war alles entleert worden.
Mit dem Küchenmesser das Silikon herausschneiden, die Glasplatten entfernen resp. hochstemmen, Druck geben, Defekte lokalisieren. Druck wieder loswerden und Kollektoren GANZ entleeren, zum Teil durch Anbohren nahe der Fehlstelle. Dann Feilen, Schleifen, Lötfett, saubere Kupferbleche schneiden, schleifen, auf die Fehlstellen anlegen, und mit Kupferdraht fixieren. Dann Lötlampe, Zinn, Spiegel etc. Das Aufheizen dauerte teilweise ewig lang. Dann wieder den Kreislauf mit Wasser auffüllen, entlüften, und kucken, ob es dicht war, oder ob sich nur die Strahlrichtung geändert hatte... Wiederholen der ganzen Prozedur, bis es dicht ist... Die Reparaturen konnten nur an trockenen und warmen Tagen gemacht werden, am besten vormittags: Die Rohre waren bereits temperiert und leichter zu löten. Nachmittags unmöglich wegen der prallen Sonne.
Foto links:
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last update: September 23rd 2014 |